Brandschutz: Mehr Sicherheit im Brandfall

War es eine Zigarette? Ein Kurzschluss? Funken von Schweißarbeiten? Nach der Katastrophe von Notre-Dame in Paris im April 2019 machten natürlich erst mal Spekulationen über die Brandursache die Runde. Egal durch welche Ursache – so oder so ähnlich wie es in Paris ausgesehen hat, würde es auch in vielen anderen historischen Gebäuden aussehen: Ein Brand, der sich schnell ausbreitet, schwer zu bekämpfen ist. Und das in einem hölzernen, sehr großen Dachstuhl, der keine Abtrennungen hat.

Brandschutz ist nach Notre-Dame wieder top aktuell

Brandschutzexperten in ganz Europa nehmen dieses Ereignis zum Anlass, die Sicherheit ihrer Gebäude zu hinterfragen. Wie sicher sind unsere Gebäude? Feuer ist unberechenbar. Es verursacht enorme Schäden. Und Brände gibt es immer wieder – in Rathäusern, in Wohngebäuden und Hochhäusern wie dem Grenfell Tower in London oder in historischen Bauten wie der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar. Feuer kann in jedem Gebäude ausbrechen. In jedem Gebäude, in dem brennbare Stoffe verbaut sind. 

Vorbeugender Brandschutz rettet Leben und Sachwerte

Klar, dass nach einem Brand über die Ursache diskutiert wird. Und oft auch über die Ausrüstung der Feuerwehren, also den abwehrenden Brandschutz. Denn wenn es brennt, geht es darum, Leben zu retten und Schäden so gering wie möglich zu halten. Damit die Feuerwehr dies überhaupt leisten kann, ist der vorbeugende Brandschutz elementar wichtig. Dazu gehören neben den baulichen und organisatorischen Maßnahmen die technischen Anlagen, insbesondere Brandmeldeanlagen, Feuerlöschanlagen, Rauchabzugsanlagen und Brandschutztüren. Diese schützen zwar nicht vor der Entstehung eines Feuers. Sie können dessen Ausbreitung und die Folgeschäden aber stark eindämmen.

RWA ermöglichen Flucht, Rettung, Löschen

Rauchmelder und Brandmeldeanlagen helfen, einen Brand frühzeitig zu erkennen. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) leiten den giftigen Rauch und die Hitze sicher aus dem Gebäude. Erst wenn Flucht- und Rettungswege frei von Rauch- und Brandgasen sind, kann schnell und sicher evakuiert werden. Flucht, Rettung und Löschen macht oftmals erst eine RWA möglich.

Selbstschließende Brandschutztüren leisten Widerstand

Sensibel sind die Öffnungen in feuerhemmenden oder feuerbeständigen Wänden. Hier sichern selbstschließende Türen gegen den Durchtritt von Feuer und bilden sogenannte Feuerabschlüsse. Damit spielen sie eine wichtige Rolle im vorbeugenden Brandschutz. Spezielle Rauchschutztüren mit rauchdichten Lippendichtungen verhindern, dass sich der Rauch im Gebäude ausbreitet.

Brandschutz mit intelligenten Systemen

Für die genannten Anlagen zum vorbeugenden Brandschutz hält GEZE Lösungskonzepte mit intelligenten Systemen bereit. So kann ein GEZE RWA-System im Brandfall für Rauch- und Wärmeabzug sorgen. GEZE Türschließer bewirken das sichere Schließen von Brandschutztüren. Und GEZE Feststellanlagen halten Brandschutztüren dauerhaft oder vorübergehend offen. Sie bieten dadurch barrierefreien Zugang, schließen im Brandfall aber zuverlässig. Decken-Rauchmelder und Handauslösetaster können über Funkmodule kabellos mit den Feststellanlagen kommunizieren. Damit gelingt auch das Nachrüsten von bestehenden Gebäuden ohne zusätzliche Leitungen.

Brandschutz braucht Planung und Übung

Wer aus Anlass der Bilder aus Paris seinen Brandschutz überprüft, sollte über bauliche und anlagentechnische Maßnahmen hinaus auch folgende Checklisten beachten: 

Flucht- und Rettungswege – sind gleichzeitig die Zugänge für die Feuerwehr

  • Flucht- und Rettungswegpläne erstellen, veröffentlichen und regelmäßig üben
  • Flure und Treppen sichern
  • Fluchtwege und Notausgänge kennzeichnen
  • Fluchtwege nicht verstellen
  • Notausgänge freihalten, keinesfalls verschließen

Personenunterweisung und Brandschutzübungen

  • regelmäßige Belehrungen über ungewollte oder unbewusste Nachlässigkeiten
  • regelmäßiges Unterweisen aller Mitarbeiter über richtiges Verhalten im Brandfall
  • praktische Übungen mit Feuerlöschern und Wandhydranten
  • Bedienung der Brandmelde-Einrichtungen kenntlich machen
  • Sicherheitskennzeichnungen anbringen
  • Ersthelfer, Brandschutzhelfer, Evakuierungshelfer benennen und Brandschutzbeauftragten bestellen und veröffentlichen

Diese Verhaltensweisen sowie regelmäßiges Kontrollieren und Warten der Anlagen können die Gefahren minimieren – und bei einem Brand Leben, Gebäude und Ausstattung retten.